Gedenk- und Erinnerungsjahr 2018
Mit ihrem diesjährigen Projekt erinnert Friedensakademie Braunau an das Ende des Ersten Weltkrieges und die Ausrufung der Republik Österreich im Jahr 1918
„Sich zu erinnern bedeutet mehr als zurückzublicken und Geschichte noch einmal zu erzählen. Sich erinnern bedeutet, vermeintlich Bekanntes vor dem Hintergrund neue gemachter Erkenntnisse bzw. Erfahrungen zu betrachten. Das Jahr 2018 gibt aufgrund zahlreicher Jubiläen und Gedenktage vielfältige Möglichkeit dieses Erinnern zu kultivieren.“ - Kulturmagazin „Oö. Kulturbericht“, März 2018
VORTRAGSABEND
Gedenken - Erklären - Kommunizieren
Thema: Symbolfigur Kaiser Franz Joseph
Ort: Bezirksmuseum Herzogsburg Braunau, Altstadt 10, 5280 Braunau am Inn
Termin: 27. April 2018, 19.00 Uhr
Eröffnung: LH a.D. Dr. Josef Pühringer
Musikalische Untermalung:
Univ. Prof. Wilfried Scharf (Zither) u. Nenad Marinković (Gesang)
Niemand repräsentiert heute als übermächtige Symbolfigur das alte Österreich besser als Kaiser Franz Joseph I. Trotz Ablehnung monarchischer Staatsstrukturen nach 1918 wurden die Franz Joseph-Büsten und Bilder im republikanischen Österreich nie gänzlich beseitigt.
Die historische Forschung hat Kaiser Franz Joseph gut eingeordnet und man weiß heute von ihm und seinem Reich viel mehr als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Trotzdem bleiben noch genügend Fragen offen, was das Wirken seiner Person betrifft.
Sicher ist aber seine lange Regierungszeit wirkt in Österreich in architektonischer, staatsrechtlicher, verwaltungstechnischer und sozialer Hinsicht bis heute nach.
GEDENKEN: Mit dem Projekt bzw. Vortragsabend erinnert die Friedensakademie Braunau an das Jahr 1918 und das Ende des Ersten Weltkrieges. Dazu wird Univ. Prof. Dr. Dr. habil. Wolfgang Rohrbach eingeladen, die Ausschnitte seiner Monographie „Kaiser Franz Joseph I und die Serben - Wie Brüder im Wind“ in Form eines Referates vorzutragen.
Prof. Dr. Wolfgang Rohrbach ist Universitätsprofessor, stv. Geschäftsführer der EUROPA NOSTRA AUSTRIA (Die Stimme des Kulturerbes in Europa), Vizepräsident der Österreichisch Serbischen Gesellschaft, Ord. Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie Träger höchster Auszeichnungen des Bundes und der Länder etc.
ERKLÄREN: Die erfahrene Marketingexpertin Ingrid Weydemann, Direktorin des Museums in der Fronfeste Neumarkt am Wallersee und Vorsitzende des Salzburger Landeskulturbeirats, erklärt im Gespräch wie es dazu kam, dass der Mythos Franz Joseph I. mehr als 100 Jahre nach seinem Todt nach wie vor ungebrochen ist.
KOMMUNIZIEREN: Mitglieder des Stadtvereins Braunau und des Vereins für Zeitgeschichte beleuchten die historischen Zusammenhänge, die einen engen Bezug zur Braunau haben. Dazu wird ein Kurzvideo vorgeführt, das den Besuch des Kaisers Franz Josef I. in Braunau im Jahre 1903 zeigt.
Podiumsdiskussion
Eine abschließende Diskussion erlaubt einen zusammenfassenden und konstruktiven Gedankenaustausch.
Teilnehmer:
Kons. HR Mag. Florian Kotanko - Diskussionsleitung
Werner Forster, Verein für Zeitgeschichte Braunau
Univ. Prof. Dr. Dr. habil. Wolfgang Rohrbach
Benno Schinagel, Geschäftsführender Präsident des OÖKB
Auch die in Braunau am Inn aufgestellte Büste erinnert an Franz Josephs Besuch im Jahre 1903. Der damals schon 73jährige Kaiser kam mit seinem Hofzug zur Einweihung des neuen Rathauses, nach dem letzten großen Stadtbrand, obwohl er kleine Städte nicht zu besuchen pflegte. Anlässlich seiner Anwesenheit feierte man gleichzeitig auch das 700 jährige Bestehen der Stadt.
Der Kaiser begrüßt das Ehrenkomitee in Braunau 1903
Der Kaiser und Bürgermeister Max Fink auf dem Balkon des Braunauer Rathauses 1903
Der Besuch des Kaisers in Braunau wurde von Filmpionier Johann Bläser dokumentiert und am Tag darauf in einem Wanderkinozelt öffentlich präsentiert. Dieser Beitrag ist in doppelter Hinsicht bedeutend, da er nicht nur die ersten erhaltenen Aufnahmen der Stadt, sondern auch das älteste noch erhaltene Filmdokument des Kaisers zeigt.
"In Absprache mit der Stadtgemeinde Braunau wurden am 23. Oktober 2014, die historische Kaiserbüste und das Wappen im Park neben dem Stadtgasthaus Schnaitl wieder aufgestellt. Dies wurde keineswegs aus Gründen der Kaiserverehrung geschehen. Wir wollten diese für Braunau historischen Zeitzeugen wieder einer breiten Öffentlichkeit im Bereich ihres ehemaligen Standorts zugänglich machen." - Ingo Engel, Obmann der Stadtvereins Braunau
Die Büste von Kaiser Franz Joseph erinnert an seinen Besuch in der Stadt Braunau im Jahr 1903. Sie stand lange Zeit in der ehemaligen Parkanlage am Unteren Stadtplatz neben der Inn-Brücke. Im Juli 1938 entfernten die Nazis die Kaiserbüste und gaben sie dem Heimathaus zur Verwahrung.
Mit freundlicher Unterstützung von: